Durchboxen
von Florian Wink
‚durch – Boxen‘ Körpertherapeutisches Boxen für Kinder und Jugendliche
Dieses Projekt wurde von Brücke e.V. initiiert. Sigrid Stacklis, Streetworkerin, organisierte in viel Vorarbeit vier Workshops für Kinder und Jugendliche zwischen 6 - 27 Jahren. Die Workshops fanden in Murnau und Oberammergau am ersten Maiwochenende und in Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald am zweiten Maiwochenende statt und konnten in Kooperation mit den jeweiligen Jugendzentren erfolgen.und den jeweiligen Sozialpädagog:innen vor Ort begleitet werden. Ilona Demmel und Team des Jugendzentrums Erlhaus, Ralf Menken und Team des Jugendtreffs Oberammergau, sowie Beatrice Schönauer und Barbara Gerbl vom Jugendtreff Mittenwald. Sonja Grünwald, Lehrerin an der Grund- und Mittel-Schule Oberau übte, ebenfalls mit und zeigte große Begeisterung bzgl. der Gestaltung des Trainings. Ihrer Meinung nach wäre ein solches Training an der Schule sehr wünschenswert.
Zielsetzungen des Projektes waren die Stärkung der Selbstkompetenz und psychischen Widerstandsfähigkeit und aber auch eine Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit dem Thema Gewalt, ihrer Körperwahrnehmung und dem Körpergefühl sowie den eigenen Grenzen und denen anderer. Die Körperwahrnehmung wurde durch ein integriertes Training geschult, welches Boxen, Selbstverteidigungstraining, Entspannungsübungen, Teamarbeit und Gespräche beinhaltete. Für Kemal und sein Team ist das Setzen klarer Regeln und Grenzen von großer Bedeutung. Natürlich darf der Spaß dabei aber nicht fehlen. Einerseits erfahren die Kinder und Jugendlichen Zuwendung, aber auch Konsequenzen. Wichtig ist das Erlernen, Aggressionen abzubauen oder zu kontrollieren. Beim Trainingsteil Selbstverteidigung spielte das Team in kleinen Gruppen Gefahrenmomente bzw. Angriffsmomente nach und zeigte entsprechende Verteidigungsaktionen mit einfachen, effektiven Abwehrtechniken. Durch das Arbeiten zu dritt wird ein Korrigieren der Techniken bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglicht. Übertragen auf den Alltag kann das Training auf verschiedenen Ebenen wirken, wie z. B. die archaische Situation „Kampf“ vermeiden, nonverbale Signale deuten, Anstrengungen durchhalten und Locker werden.
Engagiert wurde das professionelle Trainerteam von K.O. Kampfsport Weilheim, geleitet von Kemal Oral und tatkräftig unterstützt von den beiden Trainerinnen Natalie und Julia Vogelgesang. Beim Training in Garmisch-Partenkirchen war der erfahrene Kick-Boxtrainer Walter Krieg dabei.
Insgesamt wurden alle Trainings gut angenommen und waren ein großer Erfolg. Eine weitere Anbindung an feste Vereinsstrukturen wird versucht, ist bisher leider jedoch noch nicht möglich.